- Yun
- Yun,Isang, Komponist koreanischer Herkunft, * San Chung Gun (bei Tong Yong, heute Chung Mu) 17. 9. 1917, ✝ Berlin 3. 11. 1995; studierte westliche Musik in Korea und Japan, lehrte 1952-56 an den Universität in Pusan und Seoul, studierte 1957-59 in Berlin u. a. bei B. Blacher, wurde 1967 nach Süd-Korea verschleppt, wegen angeblicher Spionage verurteilt, 1969 freigelassen. Yun, der 1971 die deutsche Staatsangehörigkeit erwarb, lehrte 1970-85 Komposition an der Berliner Musikhochschule. Sein Stil verschmilzt westliche avantgardistische Techniken mit chinesisch-koreanischen Traditionen. Im Zentrum seiner Klangfarbenkompositionen steht das Ideal des fließenden Klangstromes, das er aus dem Geist des Taoismus verstanden wissen will. Dabei werden die Tonhöhen nicht wie in der westlichen Tradition als melodiebildende Intervalle, sondern als Teile eines in den Einzeltönen bereits angelegten Ganzen begriffen und in ständigen Wiederholungen akkordisch zum Hauptklang entfaltet. Yun schrieb Opern, u. a. »Der Traum des Liu-Tung« (1965), »Die Witwe des Schmetterlings« (1967/68), »Geisterliebe« (1969/70) und »Sim Tjong« (1971/72), ein Oratorium, fünf Sinfonien (1982-87), Solokonzerte, u. a. drei Violinkonzerte (1982-92), Kammermusik, u. a. »Quartett für Oboe und Streichtrio« (1995), Vokalmusik.
Universal-Lexikon. 2012.